Stephan Junker im Interview

Interview im Vorfeld des CarbonCycleCultureClub (C4) „Ist Lithium der neue Kohlenstoff? – Chancen und Herausforderungen der Lithiumwirtschaft“

„Für ganz Europa ist das eigentlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Mit der AMG Lithium GmbH im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen bereitet die erste Raffinerie für Lithiumhydroxid in Batteriequalität auf dem europäischen Festland den Produktionsbeginn vor. Unsere Redakteurin Simone Everts-Lang hat sich mit dem Geschäftsführer und Chief Operating Officer (COO) der AMG Lithium in Bitterfeld-Wolfen Stephan Junker über die Bauphase der Raffinerie, die Rahmenbedingungen und den aktuellen Stand sowie die weiteren Planungen der nächsten Wochen und Monate unterhalten.

Geschäftsführer und Chief Operating Officer (COO) der AMG Lithium in Bitterfeld-Wolfen Stephan Junker Foto: Simone Everts-Lang

Stephan Junker war zu Gast beim Carbon Cycle Culture Club (C4) am Donnerstag, 25. April 2024, im Industrie- und Filmmuseum Wolfen. Er diskutierte mit weiteren Podiumsgästen Chancen und Risiken der Lithiumwirtschaft. Im Fokus standen die Themen Strukturwandel, Kreislaufwirtschaft und Elektromobilität.

Wann wird die Lithiumraffinerie der AMG Lithium im Industriepark Bitterfeld-Wolfen in Betrieb genommen?

Junker: In den nächsten zwei bis drei Monaten wird es so weit sein. Derzeit nehmen wir die einzelnen Bereiche, die Komponenten, in Betrieb. Die Versorgungsleitungen und alles, was notwendig ist, um zum Ende des zweiten Quartals die Produktion aufnehmen zu können. Auch 2.000 Tonnen Rohstoffmaterial liegen bereit. Das kommt aus unterschiedlichen Quellen, nicht nur aus unserer eigenen Quelle in Brasilien. So können wir uns auf unterschiedliche Materialqualitäten und -güten einstellen. Die Kunden brauchen am Ende ein stabiles Produkt. Da gibt es gefühlt jeden Tag 1.000 verschiedene Themen. Von der Stromversorgung, über Dampf, über Druckluft, über mechanische Themen, und, und, und, …Die Prozessleitsysteme müssen vorbereitet und installiert werden, die Belegschaft muss natürlich auch geschult werden; vom Brandschutz bis zur Arbeitssicherheit – einmal querbeet. Das ist der gesamte Blumenstrauß an Themen innerhalb eines Werkes.

Bleibt es auf längere Sicht bei diesem Rohstoffmix?

Junker: Das wird bei dem Rohstoffmix bleiben. Wir werden sicherlich einen Großteil aus unserer eigenen Mine in Brasilien beziehen, aber auch von anderen Partnern.  Mehr und mehr fängt ja auch die Batterieindustrie in Europa an, sich zu formieren. Da sind wir in der komfortablen Situation, ein produktionsbereites Werk vorzeigen zu können. Wir werden auch Optionen und Möglichkeiten prüfen, regionales Lithium zu beziehen. Das wird voraussichtlich noch nicht im nächsten Jahr möglich sein. Schön wäre das natürlich. Die Transportwege so kurz wie möglich halten, Kreisläufe schließen, das sind unsere Ziele.

Wie wird das Lithium in Batteriequalität genau hergestellt?

Junker: Wir bekommen eine aufbereitete Form des Lithiumerzes, ein Lithiumhydroxid in technischer Qualität. Wir haben hier einen Prozess, bei dem wir aus diesem technischen Lithiumhydroxid Monohydrat das entsprechende batteriefähige Material produzieren. Das ist unser Wettbewerbsvorteil, weil wir auf die Situation am Markt reagieren können und unser Kunde, der dann hoffentlich auch um die Ecke sitzt, auf kurzem Weg dieses entsprechende Produkt bekommen kann. Hier findet eine Aufwertung, eine Aufreinigung des Produktes statt, um es in Batteriequalität herzustellen.

Wer sind genau die Abnehmer davon?

Junker: Potentielle Abnehmer sind letztlich alle Kathodenhersteller. Diese Kathodenhersteller sitzen mittlerweile in Europa – und auch in Asien. Die asiatischen sind für uns aufgrund der Entfernung nicht unbedingt die erste Wahl.

Was war ausschlaggebend, die Raffinerie im Industriepark Bitterfeld-Wolfen anzusiedeln?

Junker: Ich bin seit mehr als 30 Jahren hier am Standort tätig und habe unterschiedliche Positionen bekleidet. Jetzt in dieser Funktion war es für mich ausschlaggebend, dass ich hier alles vorfinde, was wir brauchen. Von der notwendigen Infrastruktur über die Nähe zu den entsprechenden Transportwegen bis hin zur Energieversorgung. Darüber hinaus gibt es hier sehr gute nachbarschaftliche Beziehungen zu den Kollegen in den anderen Werken, insofern man diese dann auch braucht, aber auch zum Chemiepark und logischerweise natürlich auch zur regionalen Politik, die ansiedlungsfreundliche Rahmenbedingungen geschaffen hat und schafft.

Fachkräfte finden Sie hier gut vor?

Junker: Ja, klar, natürlich. Fachkräfte finden wir und haben wir auch schon gefunden. Insofern sind wir jetzt bei aktuell zirka 70 Mitarbeitern, die in erster Linie aus dem Umfeld der chemischen Industrie kommen. Wir haben hier Bereiche wie Produktion und Labortechnik. Diese Bereiche sind personalintensiv. Wir arbeiten im System des 24/7-Betriebes. Das bedeutet, es wird an 365 Tagen im Jahr gearbeitet. Und all diese Faktoren tragen dazu bei, dass wir Fachkräfte brauchen, die flexibel sind, die diese Tätigkeiten kennen und in der chemischen Industrie zu Hause sind. Das sind logischerweise Chemieingenieure, Techniker wie Elektrofachkräfte, wie Chemikanten, Laboranten und da sind wir hier ganz gut fündig geworden. Mit Unterstützung auch der regionalen Politik. Mit Unterstützung der Kollegen des Chemieparks. Das ist für uns sehr, sehr positiv verlaufen. Für dieses Jahr werden wir noch etwa weitere 20 Mitarbeiter einstellen und auch mit der Ausbildung in den Bereichen Chemikanten, Laboranten und Elektrofachkraft beginnen. Mit der Zielrichtung, dass wir hier in der nächsten Zeit eine Erweiterung des Werkes vornehmen wollen.

In der gleichen Größenordnung?

Junker: Ja, etwa in der gleichen Größenordnung. Die Raffinerie, die demnächst ihre Produktion beginnen wird, ist ausgelegt auf eine Menge von 20.000 Tonnen Jahresproduktion.

Was wurde bisher investiert?

Junker: Wir gehen etwa von 150 Millionen aus. Das war die Summe, die wir hier investiert haben.

Und für die zweite Anlage dann noch einmal so viel?

Junker: Nein, das wird nicht ganz so teuer. Da können wir dann sicher Teile der Infrastruktur nutzen. Die genaue Zahl kann ich Ihnen noch gar nicht 100-prozentig sagen. Das Grundstück brauchen wir zum Beispiel nicht mehr kaufen. Ein Teil der fertiggestellten Infrastruktur, wie zum Beispiel Lager oder Labor, wird auch von der zweiten Anlage genutzt.

Wann ist der Bau der zweiten Anlage genau geplant?

Junker: Wir sind jetzt in der Vorplanung. Das bedeutet, der Baustart steht noch nicht fest. Wir haben das erklärte Ziel unseres Vorstandes, bis zum Jahr 2030 eine Gesamtproduktion von zirka 100.000 Tonnen zu erreichen. Da kann man sich sehr schnell ausrechnen, wie viel noch fehlt.

Das soll alles hier am Standort produziert werden?

Junker: Ja. Was die Infrastruktur angeht, haben wir hier die notwendigen Rahmenbedingungen. Das ist jetzt zwar angedacht, aber bis man dann ins ‚Basic Engineering‘ geht, das dauert noch einmal ein Stückchen. Da wird man dann sicher auch über Schienen-Infrastruktur nachdenken müssen, über Energieversorgung, Wasser Ver- und Entsorgung. Das sind alles Themen, die dazukommen werden.

Gibt es jetzt schon so viele Abnehmer?

Junker: Wenn man sich vorstellt, wie sich das in den letzten Jahren entwickelt hat. Also bis vor ein paar Jahren kannte ich nicht mal ein Handy. Dann hatte ich plötzlich davon schon zwei. Jetzt haben wir unseren Bundeskanzler, der darauf hingewiesen hat, dass er bis 2030 eine entsprechende Menge an Elektro-Fahrzeugen auf der Straße haben möchte. Unsere 20.000 Tonnen Jahresproduktion, das ist die Menge für ungefähr 500.000 Autos. Für ganz Europa ist das eigentlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Da ist durchaus Platz für Wettbewerb. Die Frage nachher wird sein, ob es Alternativen zum Material geben wird. Die wird es geben. Nicht zum Lithium, sondern zu der Art des Akkus. Vielleicht wird es auch Optionen geben, die uns davon überzeugen, die Elektrifizierung der Mobilität in anderen Bereichen voranzutreiben. Wer wusste vor ein paar Jahren, wie ein Elektrofahrrad funktioniert? Oder die allseits sehr beliebten E-Scooter, die Roller, die überall in den Straßen herumstehen und die dann keiner mag, wenn sie im Weg herumstehen.

Und bezüglich der Art des Akkus. Da würden Sie davon ausgehen, dass das Grundmaterial Lithium bleibt und sich nur die Art des Akkus verändert?

Junker: Sowohl als auch. Es wird sich die Art des Akkus ändern. Wir reden heute von Lithium-Ionen-Batterien, die flüssige Elektrolyte enthalten. Die Entwicklung geht hin zu den Festkörperbatterien, die feste Elektrolyte enthalten. Diese speichern mehr Energie, sind kleiner, leichter und sicherer. Wir werden sehen, ob es andere Materialien gibt, und die wird es mit Sicherheit geben. Die gibt es ja jetzt schon. Auch die Anforderungen an den Akku werden unterschiedlich sein. Wir wissen, sobald es kalt wird, ist die Leistungskurve des Lithium-Akkus nicht sonderlich hoch. Wir werden Optionen finden, damit umzugehen, da bin ich ganz sicher. Andere Materialien, andere Möglichkeiten. Eigentlich ist das bei allen Dingen so, dass es eine Weiterentwicklung geben wird. Aber, der Lithium-Akku wird für die nächsten Jahre, um nicht zu sagen Jahrzehnte, seine Berechtigung haben.

Sind Sie auch mit der Forschung verbunden? 

Junker: Ja, diese Forschung passiert bei uns in Frankfurt. Wir haben dort an unserem Hauptstandort in Frankfurt/Höchst ein hochmodernes Labor und eine schlagkräftige Truppe, die sich genau um diese Thematiken kümmert.

Wie stehen Sie zur Politik im Bereich Elektromobilität? Die Art und Weise wie das derzeit vorangetrieben oder gefördert wird?

Junker: Schwieriges Thema, schwieriges Thema. Ich bin kein Politiker. Ich denke, da gibt es noch eine ganze Menge zu tun. Da sind viele Fragestellungen noch nicht gelöst. Man merkt das schon daran, wenn man selbst ein Elektrofahrzeug fährt und feststellt, dass die Ladeinfrastruktur noch nicht in dem Maße da ist, wie sie gebraucht wird. Ich denke, wir machen gute Fortschritte, es geht gut voran. Wir nutzen für uns als Dienstfahrzeuge hier am Standort in Bitterfeld Elektrofahrzeuge. Wir sammeln also unsere eigenen Erfahrungen im Umgang mit diesen Fahrzeugen und sind dabei, diese Fahrzeuge für den gewerblichen Bereich zu nutzen.

Was haben uns denn die asiatischen Länder bei der Batterieproduktion voraus? Wo besteht in Deutschland noch Nachholbedarf?

Junker: Die Asiaten haben die Nase deswegen vorn, da sie sich früh sehr stark auf die Elektromobilität konzentriert haben. Wir haben ja erst später angefangen, die entsprechende Mobilität auch wirklich umzusetzen. Ich denke, wenn wir den notwendigen politischen Willen haben, um die Dinge voranzutreiben, dann wird sich das eine oder andere schon richten. Die Niederlassung der Northvolt bei Heide, in Schleswig-Holstein, ist sicherlich ein solches Beispiel. Aber auch die deutschen Hersteller von Automobilen haben sich nun auf Elektromobilität ausgerichtet. Da ergibt sich natürlich die Frage, woher das Material bezogen wird. Beziehe ich das aus Asien und stärke damit den asiatischen Markt oder beziehe ich es aus Deutschland. Das ist eine Thematik, die der Markt regulieren wird, wenn man die entsprechenden Rahmenbedingungen vernünftig regelt, da bin ich mir sicher.

Gibt’s da eigentlich große Preisunterschiede bei dem Lithium in Batteriequalität?

Junker: Es gibt Marktpreise. Das ist ähnlich wie bei vielen anderen Produkten auf dem globalen Markt. Die Frage ist die Qualität. Wir haben den Qualitätsanspruch, hier unseren Herstellern für Kathodenmaterial ein hochwertiges Produkt zur Verfügung zu stellen. Das wäre auch meine Bitte an die Politik, hier ihren Einfluss geltend zu machen. Wenn ich mit staatsmonopolistischer Art und Weise Branchen finanziere, fördere, dann schaffe ich natürlich eine Marktverzerrung. Entweder um meinen eigenen Markt damit zu stärken und das, denke ich, ist derzeitig der Trend. Darauf sollte geachtet werden, dass bei solchen Dingen dann wirklich eine rote Linie gezogen wird, die nicht überschritten werden darf.

Also die gleichen Bedingungen in Deutschland schaffen wie für Unternehmen im asiatischen Bereich?

Junker: Ja, selbstverständlich.

Man müsste sich dann in Deutschland den Bedingungen in Asien angleichen?

Junker: In gewisser Weise ja. Völlig klar. Man muss sicherlich überlegen, wie das geregelt werden kann. Es sind ja viele Bereiche betroffen. Der Exportüberschuss der Chinesen in Deutschland ist ja nichts Neues. Da muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen und Entscheidungen herbeiführen, dass es einigermaßen gleich und gerecht zugeht. Wenn man die chemische Industrie verlieren würde, an wen auch immer, dann muss man überlegen, ob das für den Staat oder für die Gesellschaft förderlich ist.

Was bedeutet die Erhöhung der Energiekosten für den Bau der Raffinerie?

Junker: Wir haben zu den denkbar ungünstigsten Bedingungen angefangen zu bauen. Zu der Zeit gab’s Corona, …

Wann war der Baustart genau?

Junker: Im Mai 2022 war der Spatenstich. Zu dem Zeitpunkt spürte man zumindest noch die Auswirkungen von Corona, ein Herr Putin hatte sich überlegt, einen Krieg zu beginnen. Auch von der so genannten Energiekrise war das Bauvorhaben betroffen. Zwischenzeitlich gab es Phasen ohne Materialpreise. Man hatte den Eindruck, alle Materialien kämen aus der Ukraine. Keiner konnte mehr liefern. Es hieß, die Stahlwerke sollten schließen. Das war schon sehr, sehr anspruchsvoll. Auch in der Planung. Wir haben mit Gas als eine relativ preiswerte Energieform geplant. Während des Bauvorhabens stellte man fest, April, April, wir machen kein Gas, sondern Elektroenergie. Das war keine sonderlich lustige Phase. Wir haben immerhin 4.500 Tonnen Stahl im Werk verbaut. Die Trapeze, die außen befestigt sind, kommen noch dazu. Wenn sie für die 4.500 Tonnen keinen Preis haben, der einigermaßen belastbar ist, dann wissen sie natürlich auch nicht, wie sich das auf das geplante Budget auswirkt. Bei Holz und Beton war das ebenso.

Hat das den Baustart verzögert?

Junker: Ja, natürlich, ja klar. Durch solche und ähnliche Dinge. Das ließ sich nicht verhindern. Trotzdem sind wir im Zeitplan geblieben und haben das Budget weitestgehend eingehalten.

Und die Kosten, sind die extrem gestiegen im Gegensatz zur Planung?

Junker: Ich möchte da nicht ins Detail gehen. Abgerechnet wird zum Schluss. Aber gehen wir mal davon aus, dass sicher einige Dinge etwas teurer geworden sind als ursprünglich geplant. Wir reden hier nicht von solchen Dimensionen oder Größenordnungen wie beim Berliner Flughafen, sondern wir haben schlichtergreifend einige Dinge verändert. Und eine dieser Sachen ist, dass wir unsere Verwaltung vorübergehend im Technologie- und Gründerzentrum Bitterfeld-Wolfen (TGZ) haben, was sehr hilfreich war und worüber wir sehr dankbar sind.

Was steht nun die nächsten Tage und Wochen an?

Junker: Unser Ziel ist es, in den nächsten Wochen wirklich unseren Produktionsstart hier hinzulegen. Das wir das erste Mal Produkte in die Anlage geben und lernen, wie diese Anlage funktioniert. Da sind wir alle sehr gespannt und ich kann nur sagen, ich habe hier eine sehr motivierte Truppe. So eine engagierte Truppe habe ich selten erlebt, im Laufe meines Berufslebens. Wir haben lange genug gewartet, jetzt wollen wir den Riemen dort auf die Orgel schmeißen und endlich produzieren. Dazu sind wir ja da. Das ist wirklich das Vorhaben.

Möchten Sie noch etwas zu Ihrer Person ergänzen?

Junker: Ich bin Geschäftsführer und COO dieses Unternehmens, bin 63 Jahre alt, das ist dann auch mit Sicherheit meine letzte Baustelle, die ich hier haben werde. Meinen letzten Vertrag dazu habe ich erst kürzlich unterschrieben. Ich wohne hier schon seit den 80er Jahren und habe hier in den letzten 30 Jahren schon unterschiedliche Unternehmen in der Region geführt und dort als Manager beziehungsweise Ingenieur meine Aufgaben erfüllt. Ich bin mit der Region verwachsen, verwurzelt, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe einen Arbeitsweg von 30 Minuten. Das fand ich auch eine sehr spannende Geschichte. Deswegen habe ich mich auch noch einmal zu dieser Sache hier bekannt. Kürzlich habe ich mich mit einem Kollegen darüber unterhalten, ob man in dieser Region denn auch ein angenehmes soziales Leben führen kann. Das kann man durchaus. Der Kollege sprach unter anderem davon, dass er in Süddeutschland lebte und hat mir davon berichtet, dass man hier durchaus ein kulturell angenehmeres Leben führen kann. Man kann nach Leipzig. Viele Kollegen kommen aus Leipzig. Das ist ja gleich um die Ecke. Für die jungen Leute mit Sicherheit eine attraktive Wohnadresse. Es gibt verschiedene Theater hier rundherum, ob in Wittenberg, Dessau oder eben Leipzig. Halle natürlich nicht zu vergessen. Man hat also, was die Landschaft und die Kultur angeht ein ganz breites Betätigungsfeld, je nachdem wie man das möchte. Der Nahverkehr, da könnte man noch ein bisschen daran arbeiten an dem Thema. Und was die Freizeitbetätigung für junge Leute angeht sicherlich auch, aber, man muss sich auch einbringen. Wir nehmen beispielsweise demnächst am Firmenmarathon teil und werden hier am Goitzsche-Lauf teilnehmen. Auch das Klassik Open an der Goitzsche kommt bei der Belegschaft sehr gut an. Sicherlich mussten wir hart arbeiten fürs Recruiting, aber das ist kein Thema, das uns verzweifeln lässt.

Wo wurden die Arbeitskräfte rekrutiert?

Junker: Wir sind ein Produktionsunternehmen. Wir haben zum Beispiel einen Kollegen aus Guben bei uns. Dieser Kollege ist extra hierhergezogen. Da kann man nicht mehr täglich fahren. Das geht querbeet. Aber der Großteil, das muss man ganz klar sagen, kommt aus der Region. Aus Halle, Leipzig, Wittenberg, Dessau und so weiter und Bitterfeld, klar.