Skills für die Zukunft

Zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung: Skills für die Zukunft – wie bereiten MINT-Expert:innen, Lehrer:innen und Hochschulen die Kreislaufwirtschaft vor?“ nehmen  Expert:innen, Schüler:innen und das Publikum am Donnerstag, den 26. September 2024, im CarbonCycleCultureClub (C4) von 18 bis 21 Uhr im Industrie- und Filmmuseum Wolfen das Thema Bildung unter die Lupe. Der Veranstaltungsort dieses C4 wurde aufgrund von bauordnungsrechtlichen Auflagen vom Kraftwerk Zschornewitz in Gräfenhainichen ins Industrie- und Filmmuseum nach Wolfen verlegt.  Lehrer:innen und Schüler:innen diskutieren sektorübergreifend, welche Kompetenzen und welches Wissen Schüler:innen durch welche Lehr- und Lernangebote vermittelt bekommen (sollten), um sie auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft, wie beispielsweise das Erreichen von Klimaneutralität und Transformationsprozesse vorzubereiten. Moderiert wird die Veranstaltung von Claudia Reiser, Redakteurin ARD Klimakompetenzcenter. Ab etwa 20 Uhr besteht die Möglichkeit zu einem informellen Austausch mit den Podiumsgästen bei einem kleinen Imbiss.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg sind dem Ursprung der Freude am Entdecken, der Neugier auf der Spur. Sie konnten erstmals einen bisher nur vermuteten neuronalen Schaltkreis zwischen zwei Schlüsselregionen des Gehirns nachweisen. Zwischen diesen beiden Hirnarealen besteht ein dynamisches Gleichgewicht, das darüber entscheidet, ob die Angst vor Neuem oder dessen Anziehungskraft überwiegt. Der neu entdeckte Schaltkreis vermittelt den Antrieb, die Umgebung zu erkunden und damit der Neugier nachzugehen.

Der Entwicklungsbiologe und Hirnforscher Gerald Hüther betont in seinem Buch „# Education for Future“ ebenfalls die Freude am Entdecken als Grundlage des Lernens und beschreibt die „Vervollkommnung, die Entfaltung der in jedem Menschen angelegten Potenziale“ als Schlüssel der Bildung für die Zukunft. Das sei die Grundlage für ein gelingendes Leben, das nicht nur auf Erfolg ausgerichtet ist, sondern möglicherweise dazu führe sich, die anderen Lebewesen und die Umwelt achtsamer wahrzunehmen und nachhaltiger zu handeln.

Nachhaltiges Handeln strebt auch die Weltgemeinschaft an. Bereits im Jahr 1992 haben sich die Vereinten Nationen zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung bekannt. In Rio de Janeiro wurde dazu ein globales Aktionsprogramm verabschiedet. Auch Deutschland hat unterzeichnet und beschloss im Jahr 2002 erstmals eine Nachhaltigkeitsstrategie für eine Zukunft, in der Natur und Klima geschützt werden, weniger Menschen Not leiden und die Gesellschaft zusammenhält. 2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen in ihrer Agenda 2030 17 globale Nachhaltigkeitsziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), definiert. Deutschland hat zugesagt, diese 17 Nachhaltigkeitsziele im eigenen Land umzusetzen und auch anderen Ländern dabei zu helfen. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ist dafür die Grundlage.

Nachhaltige Entwicklung heißt, mit Visionen, Fantasie und Kreativität die Zukunft gestalten, Neues wagen und unbekannte Wege erkunden, so ein Artikel der Bundesregierung zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Doch wie können diese Ziele tatsächlich bis zum Jahr 2030 erreicht werden? Welche Ansätze helfen?

Wie kann eine innere Haltung von Offenheit und intrinsischer Motivation der gesellschaftlichen Individuen aufgebaut werden, um den umweltpolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen und stetigen Veränderungen gut vorbereitet zu begegnen? Dies sind nur einige der Fragen, die die Podiumsgäste und das Publikum beim nächsten C4 diskutieren werden.

Im Rahmen der Auseinandersetzung mit der derzeitigen und angestrebten Kompetenz- und Wissensvermittlung geht es ebenso um frühkindliche, schulische wie um berufliche Bildung und außerschulisches Lernen mit den entsprechenden Lernorten.

Ist die Förderung von Unterrichts- und Studienfächern beziehungsweise Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) der Schlüssel zur erfolgreichen und positiven Transformation? Welche Rolle spielen die Geistes- und Sozialwissenschaften und die Kunst bei diesem Prozess? Wie kann der Lernprozess generell erfolgreich gestaltet werden? Was sind die Voraussetzungen laut der Hirnforschung für einen erfolgreichen Lernprozess? Wie kann das Verständnis und Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Konsum geschärft werden? Dies sind weitere Fragen, mit denen sich die Fachexpert:innen auseinandersetzen werden.

Nach fünf Jahren UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zog Prof. Dr. Maria Böhmer Bilanz im Interview auf dem BNE-Internetportal. „BNE ist Treiber für die gesamte Agenda 2030 – also für alle Weltprobleme unserer Zeit. BNE ist damit ein wichtiger Teil der Bildungsqualität und absolut notwendig, um andere Bildungsziele wie Chancengerechtigkeit, inklusive Bildung und lebenslanges Lernen zu erreichen. BNE ist in unseren Augen zugleich eine transformative und politische Bildung“, so die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.

Das sind sehr komplexe Ziele. Wie nehmen Schulen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vor diesem Hintergrund in ihre Unterrichts- und Schulentwicklung auf? Kann unser Bildungssystem, können generell die Bildungssysteme diesen Ansprüchen gerecht werden?

In seinem Artikel „Bildung ist mehr als Schule – Alltagsbildung als Schlüsselfrage der Zukunft“, schreibt Prof. Dr. Thomas Rauschenbach: „Bildung ist mehr als Schule. Durch Bildung werden Menschen befähigt, sich mit der dinglich-stofflichen Welt, mit den kleinen und großen kulturellen Errungenschaften der Menschheitsgeschichte, mit anderen Menschen und mit sich selbst auseinanderzusetzen.“ Auch Gerald Hüther spricht den Mentor:innen, außerschulischen Orten und Initiativen eine enorme Bedeutung zu. Hier sollen „Selbstwirksamkeitserfahrungen“ ermöglicht werden, etwas, das aus eigenen Kräften zum Gelingen führt.

Wo und wie findet die Bildung der Zukunft denn nun statt? Und welches sind die Skills der Zukunft?

Diese Fragen diskutieren folgende Podiumsgäste:

Welche Skills braucht die berufliche Bildung im Mitteldeutschen Revier? Das ist ein Themenfeld, mit dem sich diese Expert:innen befassen:

  • Steffen Rusetzki, Geschäftsführer, BZ Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V.
  • Susanne Posniak, Lehrerin, Berufsbildende Schulen Anhalt-Bitterfeld
  • Eilika von Anhalt, Geschäftsführerin hallo—GUT GmbH

Eine Anmeldung zur Veranstaltung in Präsenz oder digitaler Form ist ab sofort über die untenstehenden Buttons möglich.